Geschichte:
"Tauben wurden wegen ihres guten Orientierungssinns und ihrer Flugtüchtigkeit
(durchschnittliche Fluggeschwindigkeit ca. 60 km/h) schon früh zur Überbringung
von (Brief-) Nachrichten eingesetzt (Brieftauben).
In Ägypten und anderen Ländern des Mittleren Ostens wurde die Taubenpost um
1000 v.Chr. eingeführt. Etwa 500 Jahre später nutzten auch die Griechen und Römer
Tauben zur Beförderung von Briefnachrichten. Die Araber setzten im 12. Jh. eine
planmäßige Brieftaubenpost für Staatszwecke ein.
In Europa verwendete man Brieftauben erst im 16. Jh., u.a. im niederländisch-spanischen
Krieg. In der Mitte des 19. Jh. bestanden Brieftaubenpostverbindungen u.a. zwischen Brüssel,
Antwerpen und Paris, die vor allem für das Übermitteln von Börsennachrichten und
Zeitungsmeldungen genutzt wurden; in Aachen unterhielt die Nachrichtenagentur
Reuter ab 1849 eine Taubenpost.
Mit der Entwicklung der Telegrafie verlor die Brieftaubenpost allmählich ihre Bedeutung."
Quelle:
http://www.ib.hu-berlin.de/~wumsta/rehm1.html
Einsatz beim Militär:
Während des Ersten Weltkrieges kamen "die Vögel mit dem unerschütterlichen
Heimfindesinn" zur Truppe der Schweizer Armee. Dort waren sie bis 1995 im Einsatz.
"Es ist fraglich, ob das eine weise Entscheidung war, denn die
gefiederten Boten haben Vorteile, die weder motorisierte Kuriere noch die
elektronische Datenübermittlung bieten können.
Sie sind unauffällig, radarsicher, brauchen keinen Strom, man kann sie nicht abhören,
und im Übrigen können sie ausser Nachrichten auch noch kleine Lasten transportieren,
etwa Boden- oder Blutproben. Schickt man zwei Brieftauben mit derselben Nachricht ab,
erreicht die Übermittlungssicherheit nahezu hundert Prozent. Tauben können täglich bis zu
tausend Kilometer zurücklegen und sich sogar bei geschlossener Schneedecke orientieren.
1940 regte der amerikanische Verhaltensforscher Burrhus F. Skinner an,
Tauben als Raketenleitsysteme zu nutzen. Die Tiere sollten auf bestimmte Zielmuster
geprägt werden und dann, im Kopf einer Rakete kauernd, durch das Picken auf
Lenkknöpfe das gewünschte Ziel ansteuern. Nach einigen Versuchen brachen die
US-Militärbehörden das Projekt ab."
Der taktische Vorteil der Tauben liegt in ihrer Unauffälligkeit.
Quelle:
http://www.tierboerse.ch/cgi-bin/a_text.cgi?218
Brieftaubensport als Hobby:
Heute nimmt die Brieftaube ausschließlich zu Hobbyzwecken an
Wettflügen teil. Hierbei legt sie Entfernungen von i.d.R. bis zu 650 km
zurück. Diese Distanz fliegen die Tauben ohne Unterbrechung durch, sofern dies
die Wetterbedingungen erlauben, mit bis zu 1600 m/min im Durchschnitt.